Interview mit Woodcessories

Zum Einstieg: Wenn ihr euch mit einem Wort beschreiben müsstet, welches wäre dies?

Authentisch   

Informiert man sich etwas über euch wird schnell klar: die Natur hat es euch angetan – Wieso habt ihr euch aber genau für diese Rohstoffe und Materialien entschieden?

Der Wald hat es uns einfach angetan. Unsere Gründer, Sebastian & Sebastian, hatten die Idee für Woodcessories praktisch während einer Tour durch Amerika und seiner riesigen National Parks und haben dort ihre Leidenschaft für die Natur neu entdeckt. Wir finden, dass jeder ein bisschen mehr Natur in seinem Leben braucht und wollen natürlich auch ein Zeichen gegen den Plastikkonsum setzen.

Holz ist eines der langlebigsten und robusten Rohstoffe der Welt – aber leider auch sehr begehrt. Indem wir ausschließlich aus nachhaltiger Forstwirtschaft beziehen, können wir tolle Holzprodukte erschaffen und gleichzeitig die Wälder schützen. Wir haben uns außerdem für Stein entschieden, da der Abbau des Materials kaum der Umwelt schadet und Stein-Optik einfach zeitlos ist.

Auf unsere Bio-Produkte aus Pflanzenmaterial sind wir besonders stolz. In der Landwirtschaft werden Reste an Weizen und Stroh oft verbrannt, aber wir wollten uns diese zu Nutzen machen. Das es sich um rein pflanzliches Material handelt können wir nicht nur komplett kompostierbare Produkte herstellen, sondern diese auch ganz einfach recyceln und sparen so Ressourcen und Emissionen!

Schaut man sich auf unserer Welt um entdeckt man an jeder Ecke vieeeele Baustellen was die Nachhaltigkeit anbelangt. Wieso habt ihr euch genau dafür entscheiden die Tech Branche zu revolutionieren?

Manchmal können auch kleine Dinge etwas Großes bewegen! Jedes Jahr werden Millionen von Plastik-Hüllen und Zubehör hergestellt und bereits kurz darauf wieder weggeworfen. Wir wollen diesen Kreis durchbrechen und bieten deswegen nachhaltige Alternativen an, die länger halten und sogar recycelt werden können. Vielleicht können wir damit nicht die Welt verändern, aber jedes verkaufte Naturprodukt ist ein Schritt mehr in Richtung plastikfreier Zukunft. 

Neben eurer zeitlos designten Website ist auch die „Über uns“ Section mit coolen Animationen der Teammitglieder gefüllt. Und allgemein lasst ihr gleich durchblicken: Teamgeist wird bei euch groß geschrieben. Wie habt ihr euch zu diesem coolen Team zusammengefunden?

Gleich und gleich gesellt sich halt wirklich gern. Alle in unserem Team teilen die gleiche Passion für Nachhaltigkeit und grüne Alternativen und sind einfach nur locker drauf. Uns ist es wichtig, dass wir als Team gut zusammenarbeiten und achten daher bei Neueinstellungen auch darauf, ob jemand zu uns ins Team passt. Wir verbringen auch gerne Zeit zusammen nach Feierabend, was unseren Teamgeist nur stärkt. 

Ihr seid schon so weit gekommen, da fällt es fast schwer sich vorzustellen das auch ihr mal von ganz klein angefangen habt. Deshalb: Wie seid ihr die Gründung angegangen?

Auch wir haben tatsächlich ganz klein aus unserer Garage angefangen und mussten am Anfang ins kalte Wasser springen. Da wir sehr viel Potential in unserer Marke gesehen haben, haben wir unsere alten Jobs aufgegeben und unsere volle Energie in Woodcessories gesteckt! Materialbeschaffung, Produktion, Lieferantenverträge, Warenwirtschaftssysteme, und viele weitere Begriffe waren komplettes Neuland für uns und wir hatten viele Herausforderungen zu lösen. Aber erst durch diese Herausforderungen konnten wir stetig mit der Marke wachsen und gleichzeitig auch ein verlässliches Team um uns bilden, welches die gleiche Vision teilt und mit uns die nächsten Challenges angeht! 

Ihr habt euch das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben. Fällt es dir/euch schwer, die Nachhaltigkeit auch außerhalb des Büros zu leben?

Nein, nicht wirklich. Natürlich ist es nicht möglich komplett nachhaltig zu leben, aber alle in unserem Team leisten ihren eigenen Beitrag. Viele von uns kommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf dem Fahrrad ins Office, kaufen lieber frisch Bio-Produkte ein und shoppen bei fairen Brands. Allerdings lässt sich Plastik leider nicht komplett umgehen und wir hoffen, dass in Zukunft mehr Unternehmen umsteigen.

Auch das ihr große Fans von der Marke Apple seid, gebt ihr auf eurer Webseite preis. Apple und Nachhaltigkeit –Wie passt das für euch zusammen?

Könnte man dann nicht sagen, dass ihr nachhaltige Accessoires für eine nicht nachhaltige Branche produziert? 

Wir finden es stark, dass die neuen Produkte von Apple mittlerweile zu 100% aus recyceltem Aluminium bestehen und auch sonst tut das Unternehmen viel um auf seine Ökobilanz zu achten. Nicht nur Apple selbst bezieht ausschließlich Ökostrom. Sie achten auch darauf, dass die Zulieferer ausschließlich Ökostrom beziehen. Aber natürlich ist ein solcher Weltkonzern nicht frei von Kritik. Auch die gesamte Branche hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt! Man sieht immer mehr Marken, Zulieferer und Partner, welche das Thema Nachhaltigkeit für sich annehmen und das Bewusstsein der Kunden und des Marktes besser wird!

Würdet ihr sagen ihr habt alles erreicht was ihr wolltet? Und wenn nicht, wo wollt ihr noch hin? Habt ihr eine Vision?

Wir sind noch lange nicht am Ziel und arbeiten immer weiter an neuen Plastik-Alternativen. Ideal wäre für uns ein plastikfreier Smartphone Markt, aber dafür muss noch viel getan werden. Also setzen wir uns kleine Ziele: bis 2021 wollen wir komplett plastikfrei werden und haben bereits unsere ersten biologisch abbaubaren Produkte auf den Markt gebracht!

Wir werden auch weiterhin nach neuen organischen und nachhaltigen Rohstoffen suchen, die eine grüne Alternative zum herkömmlichen Plastik darstellen und die uns so auch ganz neue Produktgruppen und Designs ermöglichen. Gemeinsam mit der Organisation Trees for the Future pflanzen wir ja auch für jedes verkaufte Produkt und unterstützen damit die Aufforstung in Dürregebieten. Wir haben bereits über 160.000 Bäume gepflanzt. Auch hier wollen wir die 1.000.000 Marke knacken und so einen signifikanten Beitrag für den Klimawandel leisten!

Wenn man in eurer Webseite stöbert scheint alles fast schon zu schön um wahr zu sein. Was sind Probleme, über die ihr tagtäglich stolpert?

Und mit was hattet ihr zu Beginn am meisten zu kämpfen?

Da wir mit natürlichen und vor allem auch zertifizierten Materialien arbeiten ist unsere Produktion viel aufwendiger, zeitintensiver und kostenintensiver als die vieler anderer Brands. Wir versuchen schon in der Sampling Phase mögliche Produktions- und Produktfehler auszumachen und geeignete Materialien zu selektieren. Jedoch müssen unsere Rohstoffe gewisse nachhaltige Standards erfüllen, damit diese für unsere Produktionen zugelassen werden. In späteren Produktionsphasen werden die Produkte dann in geprüften Testlaboren auf ihre Alltagstauglichkeit und Funktion getestet. Hier kommt es natürlich zu einer gewissen Ausfallrate, so dass einige Ideen, in die viel Zeit und Kosten gesteckt wurden, erst gar nicht auf den Markt kommen. Ansonsten wollen wir uns eigentlich gar nicht beschweren, da wir eher mit dem Problem zu „kämpfen“ haben, dass wir nicht immer die hohe Nachfrage bedienen können.

 

 // Maya Winter hat das Interview mit Katy Göbel von Woodcessories geführt und anschließend diesen Beitrag verfasst

 

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